Cyberkriminelle fragen derzeit bei Gewinnern von Ausschreibungen nach offenen Rechnungen und lassen sich das Geld selbst überweisen.
Die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime für die niedersächsische Wirtschaft (ZAC) warnt vor einer Betrugsmasche, bei der die Täter manipulierte Rechnungen an ausschreibende Unternehmen schicken. Die Cyberkriminellen nutzen dafür ausgelesene Daten der Vertragspartner. Diese besorgen sie sich auf der Online-Plattform TED, einer zentralen Plattform für die Veröffentlichung öffentlicher Aufträge auf EU-Ebene. Dort finden die Täter Informationen über Ausschreibungen von EU-Institutionen und anderen öffentlichen Auftraggebern.
Wie die Täter vorgehen
Zunächst nehmen die Kriminellen per E-Mail Kontakt zu den Gewinnerinnen und Gewinnern von Ausschreibungen auf. In den E-Mails fordern sie die Unternehmen auf, offene Rechnungen zu schicken. Diese echten Rechnungen manipulieren die Täter anschließend, indem sie die Bankverbindung austauschen.
Nun senden die Täter die manipulierten Rechnungen per E-Mail an die ausschreibenden Firmen und versuchen auf diese Weise, das Geld zu erhalten.
Die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime macht bekannt, dass es aktuelle Fälle gebe, bei denen sehr hohe Summen überwiesen worden seien. Dabei handele es sich um Beträge im sechsstelligen Bereich.
Diese Betrugsmasche lasse sich laut ZAC unter dem Phänomen Rechnungsmanipulation oder "Business-E-Mail Compromise" einordnen, wobei oft die Identität eines Mitarbeiters oder Geschäftspartners vorgetäuscht wird.
Den aktuellen Hinweis der ZAC finden Sie hier.