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Ostfalia Hochschule, Campus Suderburg

Campusbesuch bei der Fakultät Bau-Wasser-Boden an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg

Es gibt einige spannende Ingenieur-Studiengänge in Suderburg: Fahrzeugtechnik, Intelligente Mobilität und Energiesysteme, oder auch Wasserwirtschaft im globalen Wandel. Und dieses Thema interessiert mich heute besonders, daher treffe ich Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher, dessen Fachbereich die Internationale Wasserwirtschaft ist. Dazu gehören die traditionelle Wasserwirtschaft, der Hochwasserschutz und das Hochwasserrisikomanagement sowie der Deichbau.

Suderburg ist ein kleiner Ort zwischen Celle und Uelzen und gut mit der Bahn zu erreichen. Hier gibt es genug günstigen Wohnraum und die Betreuung der Studierenden klappt hervorragend. Den Weg vom Bahnhof zum Campus gehe ich gemeinsam mit Linh aus Vietnam, die dem Campus sofort fünf Sterne geben würde für die gute Betreuung und hochkarätige Ausstattung des Standortes. Warum Suderburg zum Standort der Ostfalia Hochschule wurde, erfahre ich auch gleich von Professor Röttcher. Bereits seit 1854 gibt es hier die alte Wiesenbauschule, an welcher der Suderburger Rückenbau erfunden wurde. Mit dieser Bewässerungs-Methode waren die Landwirte in den folgenden Jahren dann so erfolgreich, dass die sandigen Böden nun einen um das Fünffache gesteigerten Ertrag einbrachten. Das sorgte für Wohlstand und Weiterentwicklung des Standortes in Sachen Wasserbau bis zum heutigen Tag.

450 Studierende sind hier allein in den Ingenieur- und MINT-Fächern immatrikuliert, davon ist ca. ein Drittel weiblich. Sieben Semester dauert das Studium und die Inhalte befassen sich unter anderem auch mit spannenden historischen Beispielen wie den Wasserleitungen einer römischen Villa, mit Fischpässen oder auch ganz neuzeitlicher Bodenbewässerung, denn das Problem der trockenen Sandböden in der Region besteht nach wie vor. Hier im Raum Suderburg/Celle/Uelzen in Niedersachsen liegen tatsächlich ein Viertel der bewässerten Ackerflächen von ganz Deutschland.

Während die angehenden Wasserbauer noch bis 1886 noch in den Schulgebäuden der Volksschule am Ort unterrichtet wurden, gibt es neben dem Altbau heute auch eine Reihe von Gebäuden aus den 50er Jahren, aus den 90er Jahren und in Kürze auch weitere Neubauten. Von der Mensa hat man eine entspannte Aussicht auf einen kleinen Teich mit Seerosen – das Wasser ist hier also allgegenwärtig. In der Umgebung finden sich auch ein Wasserlehrpfad sowie eine Wetterstation.

5000 Jahre Ingenieurwissen

Doch Tradition und Erfahrung mit der Nutzbarmachung des Wassers gehen noch weiter zurück als bis zu den alten Römern. Vielleicht ist der Wasserbau sogar die älteste Ingenieurdisziplin? Prof. Röttcher berichtet von seinem Besuch in Syrien im Jahr 2009, wo er eine der ältesten Staudammanlagen der Welt untersucht hat. Sie stammt aus der Zeit ca. 3500 vor Christus und liegt heute mitten im IS-Gebiet. Wie es damals gelang, Wasser zu leiten und zu anderen Orten zu führen, wird seit 30 Jahren erforscht und immer noch findet man Teilabschnitte eines beeindruckenden und effektiven Kanalsystems.

Auch heute sind die Aufgaben des Wasserbauers spannend: die Absolventinnen und Absolventen entwickeln später im Berufsleben zum Beispiel Konzepte für die effektive und ökologisch sinnvolle Regenwassernutzung, kümmern sich um den Deichbau und die naturnahe Deichunterhaltung oder haben die Aufgabe, die EU-Richtlinie des Bundes für Wasserwirtschaft und Kulturbau (BWK) umzusetzen. Aufgaben warten also in Behörden, in den Großbetrieben der Wirtschaft und auch in Ingenieurbüros mit diesem Schwerpunkt.

Ostfalia Hochschule, Campus Suderburg, Fakultät Bau-Wasser-Boden

Film zum Studiengang Angewandte Informatik

Film zum Studiengang Bauingenieurwesen

Film zum Studiengang Wasser- und Bodenmanagement

Film zum Studiengang Feuerwehrbachelor

Film "Bachelor und Master studieren am Campus Suderburg der Ostfalia"