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Hochschule Hannover

University of Applied Sciences and Arts, Fakultät II der HsH Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik, Institut für Verfahrenstechnik, Energietechnik und Klimaschutz, Dipl.-Ing. Sven-Frederick Andres

Mit Technikexperimenten den Nachwuchs begeistern

Wer keine Nachwuchssorgen haben will, muss sich frühzeitig um den Nachwuchs kümmern. Diese Erkenntnis hat der Hochschule Hannover eine solide Basis an Interessentinnen und Interessenten beschert. Der Zulauf zu den verschiedenen Ingenieurstudiengängen ist gewachsen.

Das mag vielleicht daran liegen, dass mit einigen Marketingmaßnahmen das Technikinteresse bereits bei den Kindern gefördert wird. An der Hochschule Hannover gibt es seit einigen Jahren eine Veranstaltungsreihe namens Technik Kids. Dort können Kinder gemeinsam mit Dozenten und Studierenden im Labor am Ricklinger Stadtweg kleine Experimente durchführen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen auf die Spur kommen. Zum Abschluss erhält  jedes Kind einen Forschungspass. Auch der kleine Sohn von Dipl. Ing. Sven-Frederick Andres ist dabei. Kein Wunder bei dem Vorbild: Als Projektmanager an der Hochschule Hannover ist er zuständig für Projektentwicklung in den Disziplinen Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik, Verfahrenstechnik, Energietechnik und Klimaschutz. Es geht darum, in Zusammenarbeit mit Betrieben in ganz praxisnahen Zusammenhängen Prozesse zu optimieren und Verfahrensweisen zu schaffen, die mit den Themen Energie Effizienz und Werkstoffentwicklung oder Verbesserung der Umweltbilanz zu tun haben. Das alles leisten Studierende, die in ihrem Studium an der HS einen traditionell starken Praxisbezug vermittelt bekommen und ganz nebenbei hervorragende Kontakte zur Wirtschaft aufbauen.

Forschungsprojekte des IVEK

Herr Andres erläutert, worum es bei der Arbeit des Instituts für Verfahrenstechnik, Energietechnik und Klimaschutz (IVEK) geht. Vor allem energetische Konzepte für Wohnquartiere sind derzeit gefragt. Damit der Gebäudewert erhalten bleibt und den heutigen Anforderungen entspricht, ist nachhaltiges Energiedesign gefragt. Dazu gibt es einen berufsbegleitenden interdisziplinären Masterstudiengang für Architekten, Ingenieure und Elektroniker. Im Fokus stehen Prozessoptimierung und Energieeffizienz sowie Netzlastopitimierung und die Reduzierung von Treibhausgasen. Dabei wird mit neuen Werkstoffen experimentiert, immer das Ziel vor Augen, ressourcenschonend mit der Umwelt umzugehen. Bei diesem Weiterbildungsstudium sind die Teilnehmenden altersgemischt und ca. 30 bis 72 Jahre alt. Beim Studiengang Master of Engineereing werden Allrounder für das gesamte Bauwesen qualifiziert. Arbeit für diese Absolventen wartet dann zum Beispiel als freier Energieberater oder auch im Gebäudemanagement bei großen Industrieunternehmen wie VW oder Bahlsen. 

Pedelec Projekt

In den Werkstätten und Labors der HS Hannover ist auch an diesem sonnigen Julitag Leben. Das liegt an den zahlreichen integrierten Studienprojekten (ISP) die sich beispielsweise um die Entwicklung von zonierten Lüftungssystemen drehen, die zwischen Kantine, Lager und Büro unterscheiden können. Oder auch um Feuerlöschanlagen, Wärme-/Kälte, Biogas und e-Mobilität. Zu letzterem Thema nimmt die HSH an einem Projekt namens „eRad in Freizeit und Tourismus“ teil. Damit sollen technische und sozialwissenschaftliche Faktoren eines Pedelec-Vermietsystems in der urbanen und touristischen Umgebung untersucht werden. Seit September 2015 radeln nun Studierende und Bedienstete der Hochschule zu Testzwecken mit E-Bikes (Pedelecs) und Lastenrädern durch die Stadt, und lassen ihre GPS-Nutzerdaten elektronisch auswerten.

Multicopter für die TUI

In den Werkstätten und Campuslaboren stehen großteilige Produktionsmaschinen, die von der dünnen Blechplatte bis zum armdicken Metallstück alles zurichten können, was für den Maschinenpark benötigt wird. Häufiger auch Ersatzteile für die anderen Geräte auf dem Campus. Das wird hier sozusagen mit Bordmitteln erledigt und muss natürlich vorher genauestens von den Studierenden berechnet werden.

In der letzten Halle führt mich Herr Andres schließlich zu einem Drohnenähnlichen Flugobjekt, dem Multicopter. Dieser wurde hier entwickelt und hat sich schon im Arbeitsleben bewährt. Er wird regelmäßig am Flughafen bei der Wartung von Flugzeugen der Tui-Fly eingesetzt. Der Multicopter fliegt dann im Hangar umher und kann Werkstoffprüfungen und Wartungsaufgaben in schwindelnder Höhe übernehmen, für die sonst ein Gerüst und schwindelfreies Personal nötig gewesen wären.

Für Technikinteressierte hier noch ein Tipp: Das Programm für den "November der Wissenschaften" steht Ende September fest und wird bestimmt einige lohnenswerte Angebote der Hochschule Hannover enthalten.

Hochschule Hannover, Fakultät II - Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik